How do you know?

I am an exchange student.

How do you know what is a dream if you never accomplished one?

How do you know what is an adventure if you never took part in one?

How do you know what is being separated, if you never arrived in a place alone?

How do you know what is diversity if you never lived under the same roof with people from all over the world?

How do you know what is tolerance, if you never had to get used to something different even if you did not like it?

How do you know what is autonomy, if you never had the chance to decide something by yourself?

How do you know what it means to grow up, if you never cut your roots?

How do you know what is distance, if you never looked at a map and said: "I am so far away."?

How do you know what is an oppurtunity, if you never caught one?

How do you know what is pride, if you never experienced it yourself at realizing how much you have accomplished?

How do you know what is to seize the day, if you never saw the time running by so fast?

How do you know what is a friend, if the circumstances never showed you the real ones?

How do you know what is a family, if you never had one that supported you unconditionally?

How do you know what are borders, if you never crossed yours to see what there was on the other side?

How do you know what is imagination, if you never thought about the moment when you would go back home?

How do you know the world, if you have never been an exchange student?

Half way through

Heute bin ich genau seit 70 Tagen in den USA.
Heute in genau 70 Tagen werde ich die USA verlassen.

Krass.

Anders kann ich es wohl kaum beschreiben. Noch nie in meinem Leben ging die Zeit so schnell vorüber wie die letzten 70 (!) Tage. So Vieles ist passiert! Ich habe Chicago lieben gelernt, war shoppen bis die Füße wehtaten, war bei einer amerikanischen Hochzeit, bin nach New York geflogen, bin nach Green Bay zu einem Football Spiel gefahren, bin nach Chicago zu einem Blackhawks Spiel gefahren, war bei meinem ersten (und wahrscheinlich auch einzigen) Homecoming- Ball, habe gelernt dass Cross Country so viel mehr als "einfach nur laufen" ist, habe meine High School, meine Lehrer und meine Mitschüler lieben gelernt, habe Freunde gefunden und bin Teil einer wundervollen Familie geworden.
In den letzten 70 Tagen habe ich die USA kennengelernt, und dass nicht nur von der oberflächlichen touristenhaften Seite. Ein Land, ein Kontinent, auf dem ich vorher noch nie gewesen bin und Menschen die ich vorher noch nie gesehen habe, sind mir in den letzten Monaten verdammt wichtig und ein Teil von mir geworden.
Ich kann jetzt schon sagen, dass ich mich durch mein Auslandsjahr total verändert habe. Bevor ich hierhin kam dachte ich, ich wäre selbstbewusst, na ja ich meine ganz allein in ein fremdes Land zu gehen... ist das nicht irgendwie mutig und erfordert auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein?
Hier wurde ich jedoch auf die Probe gestellt. Fragen stellen, weil ich anfangs oft Wörter nicht verstanden habe. Fragen stellen, weil ich mich in dem riesigen Schulgebäude mal wieder verlaufen habe. Fragen stellen, weil ich die Aufgabenstellung überhaupt nicht verstehe. Und Fragen stellen, auch wenn es nur ein einfaches: "What's your name?" war. Oft musste ich mich selbst überwinden und einfach offen für Neues und Anderes, Ungewöhnliches sein. Außerdem bin ich sehr viel selbstständiger geworden, denn hier habe ich nicht meine Mama und meinen Papa, die mir bei jeder kleinen Entscheidung helfen können und stets Rat & Tat zur Seite stehen. Und damit bin ich auch eigentlich auch schon bei dem, was sich am meisten bei mir verändert hat: Wertschätzung. Wertschätzung für jedes Mal, dass Alma mich von der Schule abholt, dass Tony mich in den Arm nimmt oder mich morgens mit "Good Morning Sunshine" begrüßt, dass meine Mama und mein Papa mich anstrahlen wenn sich das Face Time-Fenster öffnet, dass Whats App Nachrichten mir den Tag versüßen, dass ich weiß auf wen ich wirklich zählen kann, dass ich mit gutem Gewissen sagen kann dass ich die beste Familie der ganzen Welt habe, die immer für mich da ist und mir immer den Rücken stärkt, dass ich jetzt weiß wer meine wahren Freunde sind, dass Menschen mich nur wegen MIR mögen, einfach weil ich so bin, wie ich bin. Aber auch einfache Dinge, wie das deutsche Brot, mein Zimmer,  meine beste Freundin, mit der sogar ein einfacher Chill-Tag legendär ist und die auf die ich immer zählen kann, egal was kommt, die Couch-Abende mit meiner Familie, die spontanen Ausflüge zu Burger King mit meinem Bruder und die Sonntage bei Omi & Opa, wenn Opa das beste Spiegelei der Welt für mich zubereitet. All die Dinge, die vorher so selbstverständlich waren lerne ich hier wirklich zu schätzen.

Die letzten 70 Tage hatten Höhen und Tiefen, und beides hat mich in verschiedenen Weisen geprägt und stärker gemacht. Wenn man es zusammenfasst hatte ich die besten 70 Tage meines Lebens und ich bin so froh diesen großen Schritt gewagt zu haben. Ich könnte mir nicht vorstellen wie es wäre, wenn ich niemals diese Erfahrungen gemacht oder all diese tollen Menschen getroffen hätte.
All das ist jetzt schon ein großer Teil von mir geworden und ich freue mich auf Alles was ich hier noch erleben darf.

- because in the end we only regret the chances we didn't take -

Arrived

Ich bin angekommen!
Ja, endlich, ich bin jetzt seit über 2 Monaten schon in den USA und kann jetzt sagen dass ich endlich vollständig angekommen bin. Dank Cross Country habe ich endlich richtigen Anschluss und Freunde gefunden, was mich einfach nur unendlich glücklich macht. :)
Letzte Woche bin ich mein erstes Rennen gelaufen und da ich mir ja den Knöcheln umgeknickt habe, und dieser nach einer Meile angefangen hat wie Hölle wehzutun, war ich ziemlich langsam und habe für 2 Meilen (3,2 km) 16 Minuten gebraucht.. Aber das war total egal, denn meine Mannschaft war trotzdem total stolz auf mich und wir haben letztendlich auch gewonnen!
Danach haben wir noch die anderen angefeuert und das war einfach nur einmalig - dieses Teamgefühl, dass jeder für den anderen da ist, egal wie schnell oder langsam man ist, das gibt es in Deutschland einfach nicht.

Ein (kleiner) Teil der Cross Country Mannschaft :)

Siegerehrung - wir haben gewonnen !

Letztes Wochenende war ich dann noch mit Veronica in Ottawa Kanufahren und das war wunderschön! Der Tag war perfekt, denn es war weder zu warm, aber trotzdem hat die Sonne die ganze Zeit geschienen. Wir sind in 4 Stunden 12 Meilen gerudert und hatten total Spaß! :D
Die Landschaft war wunderschön und ich hab diesen Herbsttag wirklich in vollen Zügen genossen.
Und ich kann jetzt sogar ein paar Brocken italienisch ! Ich hatte nämlich eine halbe Stunde Schluckauf und ich weiß, dass Schluckauf in italienisch: singhiozzo heißt. 

Diese Woche hatte ich dann einen Test in Cooking und ich war die Einzige der ganzen Klasse, die 100% bekommen hat! :) Wir mussten Paprika, Knoblauch und eine Karotte in verschiedenen Arten schneiden und unser Ergebnis auf dem Teller schön herrichten. 

In Cooking lerne ich wirklich nützliche Dinge, und die Klasse ist auch auf jeden fall meine Liebste. :)

Freitag hatten wir mit Cross Country noch ein Rennen, aber ich bin nicht gestartet da mein Fuß nach dem Aufwärmen zu doll geschmerzt hat. Es war total kalt und wir mussten 5 Stunden in der Kälte ausharren und uns gegenseitig anfeuern. Wir haben uns dann alle zusammen in Decken gemuckelt und haben letztendlich wieder alle Rennen gewonnen - jetzt sind wir Champions! :)

Wir haben uns so gefreut und dann war die Kälte auch total egal!

Meine Freundin Grace und ich :)

Gestern war ich dann mit Irsilia und ihrer Freundin reiten, was wirklich Spaß gemacht hat und um ehrlich zu sein hat es mir sogar ein kleines bisschen die Angst vor Pferden genommen, denn mein Pferd war wirklich RIESIG aber total lieb.

Abends bin ich dann mit Irsilia, David und Tony nach Chicago zum Blackhawks Spiel gefahren. Ich muss zugeben, Ice Hockey gefällt mir viel besser als Football! :D Die Blackhawks haben 3:1 gewonnen und bei jedem Tor sind alle total freudig aufgesprungen und haben zu dem typischen Blackhawks-Song (draufklicken um den Song zu hören ;) ) "getanzt" und haben sich High-Fives gegeben. (Egal ob man sich kennt oder nicht! :D)

Das Stadion war echt beeindruckend!

GO BLACKHAWKS!

Ja, und das wars dann auch schon wieder. Die Zeit fliegt hier wirklich und es wird hier jetzt echt richtig kalt! Nachts sind es mittlerweile schon teilweise Minustemperaturen und tagsüber meist 15 Grad. Nächste Woche Donnerstag habe ich Halbzeit, oder "Bergfest", und habe dann noch 70 Tage hier. 

Das ist ein wirklich komisches Gefühl.. 

P.S.: Das gehört jetzt zwar nicht so richtig zu dem Thema Auslandsjahr, aber ich wollte einem ganz besonderen Menschen noch einmal Alles Gute (nachträglich) zum Geburtstag wünschen! Danke dass du immer für mich da bist Opa, ich vermisse dich ganz doll! Du bist der beste Opa den es gibt und ich freue mich schon wenn ich dich endlich wieder in die Arme nehmen kann.

Hab dich ganz doll lieb!

<3

NEW YORK!

Ich lag definitiv falsch damit, dass das Homecoming-Wochenende das beste meines Lebens war, denn dieses Wochenende toppt wirklich alles!
Ich hatte Montag, Dienstag und Mittwoch ganz normal Schule und Donnerstag ging es dann nach der 6. Stunde los nach New York! Tony hat mich von der Schule abgeholt und wir sind zum Chicago O'Hare Airport gefahren. Der Flug ging um 15:40, und an dem Gate neben mir ging ein Flug von Lufthansa nach Düsseldorf. Das Gefühl dass nur ein paar Meter von mir entfernt ein Flugzeug steht, dass mich innerhalb von 8 Stunden nach Hause bringen könnte war total komisch. Einerseits wäre ich am liebsten sofort in das Flugzeug eingestiegen und anderseits hat es mich auch total traurig gemacht, weil ich daran denken musste dass ich fast schon die Hälfte meiner Zeit um habe, und ich mich dann bald von meiner Gastfamilie und allem hier verabschieden muss...
Zum Glück sind wir dann ins Flugzeug eingestiegen und dann hab ich erst einmal 2 Stunden geschlafen! :D Als wir angekommen sind mussten wir noch ca. 2 Stunden nach Philadelphia fahren, da wir dort bei dem Bruder meiner Hostmum übernachtet haben und Freitag auch den ganzen Tag in Philadelphia waren. :)

Chicago aus dem Flugzeug :)

Philadelphia vor dem Mueseum of Arts

Samstag ging es dann morgens los nach New York! :)

Wir haben direkt am Times Square geparkt und sind dann auch als erstes dorthin gegangen. Das war einfach nur atemberaubend! Die ganzen riesigen Bildschirme und Lichter, so Etwas sieht man definitiv nicht alle Tage. Ich hab mir dann erst einmal im Hard Rock Café das obligatorische T-Shirt geholt und dann gings weiter zum Central Park. Dort ist es wirklich wie in einer Oase! Man vergisst total dass man in einer so großen Stadt ist, da es total ruhig und idyllisch ist. Weiter ging es mit dem Mueseum of Metropolitan Arts, was für Gossip-Girl-Suchtis wie mich ein muss ist, das Serena und Blair dort ja immer ihren Lunch essen! :) Nachdem ich dort schnell ein Foto gemacht habe gings weiter mit der Upper Eastside/ 5th Avenue. Und das war auch krass, denn dort wohnen Leute.. definitiv eine Welt für sich! Wir haben dann noch kurz beim Rockefeller Center angehalten und sind dann bis zum Empire State Building gelatscht. (An dem Tag sind wir ca. 7 Meilen gelaufen - meine Füße taten nicht nur weh, ich habe eigentlich gar nicht mehr gemerkt dass ich Füße habe! :D) Wir waren ganz oben, im 102. Stock, und der Blick ist einfach nur.. atemberaubend! Falls das jemand liest der bald nach New York reist und auf das Empire State Building gehen will, dem empfehle ich jedoch nur bis zum 86. Stockwerk zu bezahlen, denn das ist völlig ausreichend! Die 102 ist dann sozusagen das i-Tüpfelchen! 

Nach 8 Stunden Sight-Seeing haben wir den Tag dann in einem griechischen Restaurant ausklingen lassen und sind danach noch mal zum Times Square, was definitiv die richtige Enscheidung war, da dieser bei Nacht noch einmal viiiiel cooler ist als tagsüber. Na ja, also eigentlich merkt man dank der vielen Flatscreens kaum einen Unterschied, aber egal! :D

Sonntag hatten wir dann leider nicht mehr ganz so viel Zeit, haben unseren Tag im Starbucks mit einem Pumpkin Spice Latte gestartet - einfach nur unglaublich lecker! Danach sind wir zum 9/11 Denkmal, was wirklich auf eine bizarre Art und Weise beeindruckend war. An dem Ort wo die Twin Towers standen findet man heute zwei wirklich riesige Brunnen und ringsherum sind die Namen der Opfer in einer bestimmten Reihenfolge eingraviert. Außerdem gibt es einen Baum, den sogenannten Überlebensbaum, der den Anschlag 2001 überlebt hat und immer noch an derselben Stelle steht. Meiner Meinung nach ein tolles Symbol, generell lohnt es sich meiner Meinung nach sehr dieses Denkmal zu besuchen. Man kann das Gefühl nur sehr schlecht beschreiben, aber die Umsetzung des Memorials ist wirklich gut! Danach hatten wir nur noch 20 Minuten, in denen wir durch halb New York gelaufen sind um einen I love New York- Sweater zu finden. :D Danach ging es dann nach Westchester Airport, dem wohl kleinsten Flughafen den ich jemals gesehen habe. Es gab nur 4 Gates und von dort aus fliegen auch nur total kleine Maschinen. Unser Flug hatte fast anderthalb Stunden Verspätung sodass ich gestern erst um halb elf wieder Zuhause war. Dementsprechend war ich heute in der Schule eher schlafend als wach und war ziemlich froh dass Cross Country heute ausfällt. 

Times Square

Ich am Times Square!

Mit den besten Gasteltern der Welt - Tony und Alma ! :) <3

Central Park

Central Park

"Gossip Girl" Treppen :)

New York Skyline vom 102. Stock des Empire State Buildings!

Times Square bei Nacht

9/11 Denkmal

9/11 Denkmal

Hier ist es jetzt wirklich Herbst und ich muss sagen dass es wirklich ein ganz anderer Herbst ist als in Deutschland, wo es meistens kalt und nass ist, währenddessen es hier tagsüber noch angenehme 20 Grad und die Blätter in allen möglichen Farben die Straßen bunt färben. 

Diese Woche habe ich Donnerstag und Freitag wegen Elternsprechtag frei und gehe denke ich nach Downtown Chicago erste Wintersachen shoppen, denn Alma meinte es wird jetzt schnell kalt. 

Ich komme übrigens immer noch nicht darauf klar, dass ich einfach mal nach Chicago fahre nur um shoppen zu gehen! :D Mein Leben ist wirklich unfassbar!