Mittwoch, 21. Mai 2014

Angekommen

Ewig ist es her dass ich einen Blogeintrag geschrieben habe, was viele verschiedene Gründe hatte. Klausurenphase und ab und an dann auch mal Unlust führten zu monatelanger Pause. 
Mittlerweile bin ich wirklich wieder in Deutschland angekommen. Ich denke nicht mehr auf Englisch und mein Deutsch ist auch wieder akzentfrei. Das Einzige was geblieben ist, ist dass ich ab und zu mal auf Englisch träume. :)
Mit meinen Freunden aus den USA habe ich noch sehr viel Kontakt und Veronica (eine Austauschschülerin aus Italien, meine beste Freundin) werde ich auch in den Sommerferien besuchen und die Flugtickets nach Chicago für die Hochzeit von Irsilia (meiner Gastschwester) sind auch schon gebucht, jedoch habe ich nur eine Freundin darüber informiert und werde den Rest dann überraschen! Darauf freue ich mich riesig!

Wenn ich an meine Anfangszeit und den Eingewöhnungsprozess in Deutschland denke, dann denke ich an viele Schwierigkeiten die ich mir vorher nie hätte ausmalen können. Es war schwer für mich das deutsche Schulsystem nicht andauernd mit dem amerikanischen zu vergleichen oder krampfhaft versuchen mich an Erinnerungen aus Amerika festzuhalten. Als ich im März auf einem Nachbereitungsseminar war konnte ich endlich mit Leuten reden denen es genauso geht wie mir, die mich verstehen. Nach diesem Wochenende ist mir noch mal einiges klar geworden, nicht nur über mich sondern auch über mein Auslandsjahr. Das Seminar hat mir definitiv geholfen zu akzeptieren dass dieses Kapitel nun fertig ist und ich nach vorne Blicken muss. Danach viel es mir deutlich leichter mich wieder in meinen Freundeskreis zu integrieren und generell meine deutsche Heimat als Ganzes zu akzeptieren. Seit über 5 Monaten bin ich mittlerweile zurück und ich weiß nicht wann es genau passiert ist, aber in irgendeinem Moment im letzten Monat habe ich realisiert dass ich endlich wieder voll und ganz angekommen bin. Ich kann nun mein Leben hier wieder genießen ohne ständig zu vergleichen, denn meine Zeit in Amerika war einmalig und hat mich in so vielen, kleinen und großen, Weisen geprägt und verändert, dass es unmöglich ist diese Zeit auch nur ansatzweise zu vergleichen. Ich genieße jetzt mein Leben hier, aber freue mich trotzdem jeden Tag dass ich auch Freunde & Familie auf der anderen Seite der Welt habe, die für mich da sind und die auch Teil meines Lebens sind.


Wenn ich mir jetzt meinen Post von Februar durchlese wird mir Etwas ganz Wichtiges bewusst:
Ich will nicht loslassen, ich möchte festhalten. Das zu verstehen und in der richtigen Stärke umzusetzen hat länger gedauert als ich es erwartet hätte, aber nach 5 Monaten habe ich es geschafft. Mithilfe meiner deutschen Familie, meinen deutschen Freunden, meinen amerikanischen Freunden und meiner amerikanischen Familie habe ich es geschafft und dieses Gefühl, mit gutem Gewissen sagen zu können dass ich an zwei Orten Zuhause bin, ist das Beste was mir je passieren konnte.

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